Heizungsarten

Wir betrachten hier die unterschiedlichen Arten, Räume zu beheizen.

Wenn wir einzelne Räume beheizen wollen, müssen wir Wärme in diese Räume einbringen.

Zunächst haben wir die Möglichkeit Wärme direkt in dem genutzen Raum zu erzeugen. Hierzu gibt es mehrere Möglichkeiten, je nachdem welche Energiequelle wir nutzen wollen.

  • Die klassische Methode ist eine Feuerstelle direkt im Raum, in Form einer offenen Feuerstelle (Kamin Feuerstelle) oder einer geschlossenen Feuerstelle (Ofen). Hierbei wird Wärme in Form von erwärmter Luft, die innerhalb des Raumes zirkuliert (Konvektion), als auch Strahlungswärme über die Oberfläche des Ofens bzw. direkt vom Feuer selbst abgegeben. In beiden Fällen haben wir jedoch das Problem, dass die bei der Verbrennung entstehenden Abgase von der Brennstelle ins Freie geleitet werden muß. Hierbei geht natürlich wieder ein nicht unwesentlicher Anteil der Wärmeenergie durch den Kamin ungenutzt nach Aussen. Abgesehen davon sind solche Wärmequellen bis auf wenige Aussnahmen kaum automatisierbar. Das heißt, man muss manuell die Feuerstelle in Bestrieb setzen und auch weiteren Brennstoff (Holz, Kohle usw.) manuell nachlegen.
    Aussnahmen stellen hier z.B. moderne Pellet-Öfen, oder automatisierte Öl- oder Gasöfen dar. Hier kann sowohl die Entzündung der Feuerstelle elektrisch, als auch der Brennstoffnachschub über Leitungen erfolgen.

  • Die andere Art der direkten Wärmeerzeugung in Räumen ist durch direkte Elekktro-Heizgeräte. Entweder Heizlüfter, oder einen mit Öl gefüllten Radiator, der wiederum elektrisch aufgeheizt ist. Diese Heizquellen sind auf eine Leistung begrenzt, die durch die Leitungsabsicherung definiert ist (max. 2,5 kW).
    Dann gibt es noch die "elektrischen Wärmespeicher-Öfen" , die ein enthaltenes Wärmespeichermedium (meist Steine) zu einem Zeitpunkt erhitzen, wo der bezogene Strom günstiger ist und erst dann durch ein Gebläse die Wärme bei Nutzung des Raumes wieder abgeben. Der Nachteil dieser Wärmequellen sind der doch relative hohen Stromkosten und bei den Speicher-Öfen das hohe Gewicht.

Die andere Variante ist, die Wärme an einer zentralen Stell im Gebäude zu erzeugen, bzw. zu veteilen. Dann müßen wir die Wärem mit Hilfe eines Mediums (Wasser) über ein Rohrsystem in die zu beheizenden Räume bringen und dort wieder an die Luft, bzw. die im Raum befindlichen Einrichtungen abgeben.

  • Die klassische Art dieser Beheizung sind Heizkörper, die sich an exponierten Stellen im Raum befinden. Diese Heizkörper werden von erhitzem Wasser durchströmt und geben hierbei über die Oberfläche die Wärme an die umgebende Luft ab. Dabei kühlt sich natürlich das Heizungs-Wasser selbst ab. Dieser Prozess der Wärmeübergabe hängt natürlich von der Oberfläche des Heizkörpers und der Teperatur des Heizmediums (Wasser) ab. Desshalb werden Heizkörper auch so aufgebaut, dass sie möglichst viel Oberfläche haben. Auch kann dieser Prozess nur dann ablaufen, wenn die Heiz-Wasser Temperatur deutlich höher als die Raumtemperatur ist. Bei Heikörpern ist daher die Oberfläche und die Differenz zwischen Heizwasser- und Raumtemperatur massgeblich (üblich 50°C bis 70°C). Natürlich geben die Heizkörper gleichzeitig auch Strahlungswärme an den Raum ab, aber hier ist nur die zum Raum gerichtete Oberfläche wirksam. Nach Möglichkeit werden Heizkörper auch so plaziert, dass sie an Stellen aufgestellt werden, die im Raum am kältesten sind, z.B. direkt unterhalb von Fenstern. Bei Heizkörpern werden haupsächlich die Lufterwärumgseigenschaften (Konvektion) genutzt und da warme Luft ja leichter ist als kalte, steigt die erwärmte Luft direkt am Heizkörper auf und verteilt sich in Walzenform im Raum.

  • Eine weiter Art der Beheizung ist die Flächenheizung. Hier wird ähnlich wie bei Heizkörpern Die Wärme durch Konvektion und durch Strahlung abgegeben. Nur sind diese Heizflächen mehr auf die Strahlungswärme, als auf die Konverktion ausgelegt. Bauartbedingt sind daher Flächenheizungen relativ groß (Länge, Breite) und relativ dünn (Tiefe). Sie werden hauptsächlich als Deckenstrahlplatten oder Wandstrahlplatten eingesetzt und eignen sich eigenlich haupsächlich für große Raume, wie Hallen, Lager usw.

  • Die Fußboden-Heizung ist eigenlich eine indirekte Heizungsart, die einen Raum über den Boden temperiert. Hier sind im Fußboden Rohre verlegt, die ihre Wärme direkt an den Fußboden (Estrich, Beton) abgeben, der dann wiederum die Wärme an die Oberfläche, den eigentlichen Fußboden bringt. Diese Heizungsart ist aufgrund der großen Masse des Fußbodenmaterials relativ träge. Ausserdem darf hier das Medium (Heizwasser) nicht all zu warm sein, zum Einen um den Fußboden in einem komfortalen Temperaturbereich zu halten und zum Anderen um keine Beschädigung des Fußbodenmaterials durch Wärmeausdehnungen zu bekommen. Auch die relativ niedrige Heizwassertemperatur (üblich 28°C bis 35°C) trägt dazu bei, dass die Erwärmung des Raumes bei Fußbodenheizung deutlich langsamer von statten geht, als bei Heizungsarten mit relativ hohen Medien-Temperaturen.
    Um einen Raum gleichmäßig über die ganze Fläche zu temperieren, werden bei der Fußbodenheizung die Hin- und Rückführenden Rohre nebeneinander verlegt, dadurch verteilt sich die Wärmeabgabe relativ gleichmäßig auf die gesamte Fläche.
    Die Fußbodenheizung sollte aufgrund ihrer Bauweise bereits bei der Planung und dem Bau des Gebäudes berücksichtigt werden, da sie kaum nachträglich eingesetzt werden kann. Aufgrund der Tatsache, dass sie wesentlich niedrigere Medientemperaturen (Heizwasser) erfordert, ist sie sehr gut mit Niedertemperatur-Heizquellen kombinierbar (z.B. Solarthermie, Wärmepumpe, Niedertemperatur Brenner). Auch ergibt sie ein angenehmes Raumklima, da sie gleichmäßig auf den gesamten Raum wirkt. Strahlungswärme ist hier praktisch nicht vorhanden. 
    Daher wird diese Heizungsart im privaten Bereich immer mehr bevorzugt.

  • Eine Heizung kann aber auch mit Hilfe einer Lufttechnischen Anlage erfolgen. Hierbei wird warme Luft in den Raum geführt und damit der Raum erwärmt. Diese Warmluft-Heizung benötigt im Raum keine Heizkörper und kann durch die zwangsweise Luftzirkulation der Ventilatoren den Raum auch relativ gleichmäßig erwärmen. Der Aufwand und die Geräuschentwicklung ist hier aber nicht zu vernachlässigen. Wir wollen die Lufftechniche Behandlung daher im Menüpunkt Lüftung genauer und ausführlich betrachten.