Problematik der Messung

Das Dillemma mit der Messung ist in der Realität nicht unproblematisch. Eine Messung ist nur so gut, wie der Sensor und wie die Wahl des richtigen Messortes. Je nachdem welchen Sensor man benutzt, ist die Messung mehr oder weniger genau. Es gibt hochwertige Sensoren (Messfühler) z.B. für Luft-Temperaturen, aber da muss man schon einen gewissen Aufwand treiben und gegebenfalls den Sensor eichen. In der Haustechnik, vor allem im privaten Umfeld ist das preislich sicherlich nicht erforderlich, vor allem wenn man gewisse Rahmenbedingungen berücksichtigt. Meistens ist die Genauigkeit in % zum Messbereich angegeben. Raumtemperatur-Fühler mit mehr als 1% Genauigkeit sind in der Regel nicht erforderlich, denn wenn der Messbereich von 0°C bis 50°C angegeben ist, dann sind 1% nur 0,5°C. Für einen Raumtemperaturfühler ist das vollkommen ausreichend. Der Montageort eines Fühlers ist hier meistens viel entscheidender, für die Messung bzw. die damit zusammenhängende Regelung. Ein Raumtemperatur Fühler sollte so platziert werden, dass er für den Aufenhaltsort im Raum massgebend ist. Daher sollte er nicht im Einflussbereich von Wärmequellen (z.B. Heizkörper, elektrischen Geräten usw.) oder von Luftströmungen (Fenster, Türen, usw.), aber auch nicht in Nieschen oder hinter Abschirmungen (Regalen, Schränken, Vorhängen, Möbeln usw.) angebracht sein. Ideal, aber denkbar unpraktisch, währe mitten im Raum. Bei einer falschen Plazierung können schon mal mehrere Grad Abweichung entstehen, was wesentlich mehr ausmacht, als die Messgenauigkeit. Für eine Messung ist oft nicht der Wert der Messung aussagekräftig, sondern sein Verhalten über eine gewisse Zeitspanne, also die Veränderung. In diesem Fall spielt die Messgenauigkeit keine Rolle mehr, denn diese bleibt ja immer dieselbe.
Die meisten Sensoren sind eigentlich Punkt-Messtellen (sie messen nur an einer Stelle) und haben eine gewisse Trägheit. Das bedeutet, dass es eine gewisse Zeit dauert, bis die Anzeige, bzw. der übermittelte Wert, dem Messwert, des Messortes entspricht. Dies muss man vor allem dann berücksichtigen, wenn große oder schnelle Änderungen auftreten. Aus diesen Gründen müssen z.B. Raumtemperaturfühler ganz andere Eigenschaften haben als z.B. Heiz-Medium-Fühler. Ein Temperaturfühler z.B. in einem Heizkessel muss viel schneller auf eine Temperaturänderung reagieren, da dort in kuzer Zeit starke Temperaturänderungen entstehen, z.B. bein Starten aus dem Ruhezustand. Dafür sind hier 5°C in der Messgenauigkeit vollkommen ausreichend. Idealer Weise sitzen Wärme-Medium-Sensoren in einer "Tauchhülse". Das ist in einem vertieften Hohlraum innerhalb des Gefäßes oder Rohres, in dem sich das Wärmemedium befindet. Auf diese Weise ist der Mess-Sensor fast vollkommen von der Wandung des Medium-Trägers umgeben und nimmt die Mediums-Temperatur sehr schnell an.
In Lüftungsanlagen werden gegebenfalls auch Messruten eingesetzt, das sind 0,5 bis 5 Meter lange Fühlerruten, bei denen sich der Sensor auf die ganze Messrutenlänge ersteckt und sie somit in Lüftungskanälen diagonal oder gar im Zick-Zack verspannt werden können. Der erfasste Messwert entspricht dann dem Mittelwert der gesamten Messrute. Daduch spielen Luftschichtungen in den Lüftungs-Kanälen praktisch keine Rolle mehr.

Bei Feuchtikeits-Messungen in der Luft, ist die Genauigkeit noch wesentlich schlechter als bei Temperatur-Messungen. Da Feuchtigkeits-Fühler meistens durch gespannte Membranen und deren Ausdehnung in Abhängigkeit der relativen Luftfeuchte arbeiten, sind hier Messgenauigkeiten von mehr als 10% schon realisisch. Bei elektronischen Messsensoren ist die Genaugkeit nur unwesentlich besser. Auch arbeiten Feuchte-Fühler oft nicht über den gesamtem Wert von 0% bis 100% Luftfeuchtigkeit. In der Praxis sind Feuchte-Fühler generell nicht genau und ähnlich wie Temperaturfühler sehr startk vom Einsatzort abhängig. Auch hier ist aber oft nicht der exakte Wert wichtig, sondern die Tendez und der Vergleich zu früheren oder späteren Messungen am selben Ort.

Letztendlich müssen alle Messungen unter den gegebenen Gesichtspunkten bewetet werden und sind daher immer mit einer Fehlerquote behaftet.
Man muss Messwerte immer relativieren, auch wenn Anzeigegeräte manchmal mehrstlleig nach dem Komma Werte darstellen.  
Hier gilt oft die Devise: "wer misst misst Mist und wer viel misst, der misst viel Mist".